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Rasseportrait Deutsch-Kurzhaar |
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Der
Deutsch-Kurzhaar, unter Jägern meist nur Kurzhaar oder DK genannt,
ist ein vielseitiger Jagdgebrauchshund aus der Gruppe der Kontinentalen
Vorstehhunde, der bei der Feld-, Wald- und Wasserarbeit eingesetzt
wird. Neben dem Deutsch-Drahthaar ist er der in Deutschland am häufigsten
geführte vielseitige Jagdgebrauchshund. Im Jahr 2000 wurden etwa
1200 Welpen eingetragen.
Ursprünglich
wurde der Deutsch-Kurzhaar für die Jagd auf Federwild und bei
der Beizjagd eingesetzt und kam über die Fürstenhöfe
Europas nach Deutschland. Vorfahren der Rasse waren unter anderem
altdeutsche Leithunde, Schweißhunde und Bracken. Durch die Einkreuzung
von Pointerblut gewann der etwas schwerfällige Hund an Eleganz
und Nasenleistung. Allgemeines
Erscheinungsbild Lefzen
Besonders
wichtig für den jagdlichen Einsatz ist das Laufvermögen
des Deutsch-Kurzhaar. Als ein Galopper muss er im Gegensatz zu Hunden
die vorwiegend traben (wie z.B. der Schäferhund) in der Hinterhand
vergleichsweise höher und steiler gestellt sein. Die optimale
Winkelung der Hinterhand zwischen Becken und Oberschenkel, sowie zwischen
Ober- und Unterschenkel ist für die Übertragung der Schubkraft
besonders wichtig. Der Rassestandard trägt dem Rechnung, indem
von hinten betrachtet eine parallele Stellung der Läufe und gute
Winkelungen gefordert werden. Um den Schub aus der Hinterhand aufzunehmen
und umsetzen zu können, muss der DK von vorn betrachtet gerade
und parallel, von der Seite betrachtet gut unter dem Körper stehende
Läufe besitzen. Auch hier wird auf die gute Winkelung zwischen
Oberarm und Schulterblatt geachtet. Gangwerk
Das
äußere Erscheinungsbild des Deutsch-Kurzhaar ist vielfältig.
Am häufigsten wird jedoch eine gedeckte Farbe angetroffen, die
für den jagdlichen Einsatz erwünscht ist. Im Zuchtjahr 2000
wurden Hunde mit folgender Farbverteilung eingetragen: Haarkleid
Betrachtet man alle Rassehunde, so ist der Deutsch-Kurzhaar ein mittelgroßer Hund. Unter den Jagdgebrauchshunden zählt er zu den großen Rassen. Er ist dadurch in der Lage, auch schwieriges Gelände zu meistern und erlegtes Wild bis zur Größe des Fuchses sicher zu apportieren. Die Größengrenzen sind im Rassestandard festgelegt: Größe
Weitgehend erreichtes Zuchtziel bei Deutsch-Kurzhaar ist der Vollgebrauchshund, der nach dem Schuss mindestens genauso leistungsfähig ist, wie alle anderen Vollgebrauchshunderassen, den aber vor dem Schuss bei der Arbeit im Feld sein hervorragender Suchenstil, seine ausdrucksvollen Vorstehleistungen und seine feinen Manieren am Wild auszeichnen. Er soll mindestens sichtlaut jagen. Seine besonderen Stärken sind eine weitreichende Nase, ausdrucksvolles, festes Vorstehen, Spurwillen, Verlorenbringen, die Arbeit auf der Schweißfährte, Härte, Ausdauer und Wasserpassion. All diese Eigenschaften sind züchterisch fest verankert und garantieren dem Jäger beim Kauf eines Welpen einen jagdlich hochveranlagten Hund zu erwerben. Das Zuchtbuch DK beinhaltet nicht nur die Registrierung der im jeweiligen Jahr gefallenen Würfe, sondern auch eine Statistik über die Leistungen, die von den Junghunden anlässlich jagdlicher Anlagenprüfungen erreicht wurden. Diese Daten erlauben den Züchtern Rückschlüsse auf den Erfolg der Verpaarung und den Zuchtwert der Elterntiere.
Die Feststellung der jagdlichen Anlagen der Junghunde ist für die Zuchtauslese unverzichtbar und erfolgt bei unseren Zuchtprüfungen Derby und Solms. Beim Derby werden die wichtigsten Fächer der Feldarbeit (Nase, Suche, Vorstehen) aber auch der Gehorsam und die Führigkeit geprüft. Der DK soll ein führiger Hund sein, der gern mit seinem Führer zusammenarbeitet. Beim Solms werden über die genannten Anlagenfächer hinaus auch Abrichtefächer, wie das Apportieren, und die Wasserarbeit geprüft. Nur Hunde, die das Solms bestanden haben, keine zuchtausschließenden Mängel (körperlich und Wesen) aufweisen und HD-frei sind, dürfen zur Zucht eingesetzt werden. Das regelt die Zuchtordnung des DK-Verbandes. Alle in Deutschland gezüchteten Deutsch-Kurzhaar kommen aus jagdlicher Leistungszucht, d.h. die Elterntiere und alle weiteren Vorfahren haben ihre jagdlichen Leistungen auf Prüfungen nachgewiesen. Ein weiteres Qualitätsmerkmal des Zuchthundes ist das Bestehen der Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) des Jagdgebrauchshundverbandes, dem der DK-Verband und auch die DK-Klubs angehören. Diese Meisterprüfung für unsere Hunde beinhaltet die gesamte Palette der Arbeit im Feld, Wald und Wasser und dokumentiert die Vielseitigkeit des Deutsch-Kurzhaar. Aber auch spezielle Prüfungen des DK-Verbandes wie die Internationale Kurzhaar-Prüfung (IKP) und die Dr. Kleemann Zuchtauslese-Prüfung geben wichtige Informationen über den Leistungsstand unserer Hunde im internationalen Vergleich. Besonders erfolgreiche Verpaarungen können so herausgestellt und für die Weiterentwicklung der Zucht genutzt werden.
Der DK ist aufgrund seines Körperbaus und seiner Behaarung ein pflegeleichter Hund mit robuster Gesundheit. Das Wesen des DK ist aufgeschlossen, freundlich, insbesondere zu Kindern, und kontaktfreudig. Bei ordnungsgemäßer Haltung wird ein durchschnittliches Lebensalter von 12-13 Jahren erreicht. Unter geeigneten Bedingungen ist die Haltung im Freien möglich, der Familienanschluss ist jedoch unerlässlich, da der DK aufgrund seines Wesens immer den Anschluss an die Menschen seines Umfeldes sucht. Aufgrund seiner Passion und des damit verbundenen Temperamentes und der Bewegungsfreude gehört er in die Hand des Jägers. Dr. Dagmar Heydeck erschienen in "Der Hund" 01/2002 |