Deutsch-Kurzhaar Klub & JGV Havelland e.V.
Mitglied im DK-Verband e.V., VDH e.V. & JGHV e.V.
Rasseportrait
Video "Der Deutsch-Kurzhaar"
Der
Deutsch-Kurzhaar,
unter
Jägern
meist
nur
Kurzhaar
oder
DK
genannt,
ist
ein
vielseitiger
Jagdgebrauchshund
aus
der
Gruppe
der
Kontinentalen
Vorstehhunde,
der
bei
der
Feld-,
Wald-
und
Wasserarbeit
eingesetzt
wird.
Neben
dem
Deutsch-Drahthaar
ist
er
der
in
Deutschland
am
häufigsten
geführte
vielseitige
Jagdgebrauchshund.
Im Jahr 2000 wurden etwa 1200 Welpen eingetragen.
Seit
1897
erscheint
das
Zuchtbuch
dieser
Rasse
und
wird
jetzt
vom
Deutsch-Kurzhaar-Verband
e.V.
herausgegeben.
Auf
territorialer
Ebene
gibt
es
bundesweit
Deutsch-Kurzhaar
Klubs,
die
sich
um
die
Zucht,
Ausbildung
und
Prüfung
der
Hunde
bemühen.
Aber
auch
im
Ausland
erfreut
sich
der
DK
zunehmender
Beliebtheit.
Es
gibt
einen
Weltverband
Deutsch-Kurzhaar,
in
dem
sich
Vereine
auf
internationaler
Ebene
zusammengeschlossen
haben,
mit
dem
Ziel,
die
Zucht
und
jagdliche
Ausbildung
des
Deutsch-Kurzhaar
zu
fördern.
Bei
einem
beruflichen
Aufenthalt
in
Australien
habe
ich
über
den
Weltverband
Kontakte
geknüpft
und
erfahren,
dass
der
DK
selbst
so
weit
entfernt
vom
Mutterland
eine
hohe
Wertschätzung
genießt.
Er
wird
dort
vor
allem
zur
der
Jagd
auf
Wachteln
und
Enten
eingesetzt.
Ich
wurde
von
den
australischen
DK-Freunden
wie
ein
Mitglied
der
Familie
aufgenommen
und
habe
über
das
gemeinsame
Interesse
für
unsere
Hunde
nicht
nur
viele
schöne Erlebnisse gehabt, sondern auch Freunde gefunden.
Ursprünglich
wurde
der
Deutsch-Kurzhaar
für
die
Jagd
auf
Federwild
und
bei
der
Beizjagd
eingesetzt
und
kam
über
die
Fürstenhöfe
Europas
nach
Deutschland.
Vorfahren
der
Rasse
waren
unter
anderem
altdeutsche
Leithunde,
Schweißhunde
und
Bracken.
Durch
die
Einkreuzung
von
Pointerblut
gewann
der
etwas
schwerfällige
Hund an Eleganz und Nasenleistung.
Im
Standard
Deutsch-Kurzhaar,
der
bei
der
FCI
unter
der
Nummer
119/D
hinterlegt
ist,
wird
das
Erscheinungsbild
der
Rasse
beschrieben.
Es
ist
an
der
Befähigung
orientiert,
alle
Anforderungen
im
Jagdbetrieb
bis
ins
hohe
Alter
zu
erfüllen.
Die
Maßstäbe
des
Standards
Deutsch-Kurzhaar
sind
in
allen
Zuchtlinien
erreicht.
Nachfolgend
einige
Auszüge
aus
dem
Rassestandard,
die
das
Erscheinungsbild
und
die
Eigenschaften
des
DK
beschreiben:
Allgemeines Erscheinungsbild
Edler,
harmonischer
Hund,
dessen
Körperbau
Kraft,
Ausdauer
und
Schnelligkeit
gewährleistet.
Aufrechte
Haltung,
fließende
Außenlinien,
trockener
Kopf,
gut
getragene
Rute,
straffes,
glänzendes
Fell
und
raumgreifende,
harmonische Bewegungen unterstreichen seinen Adel.
Wichtige Proportionen
Die Rumpflänge sollte die Widerristhöhe ein wenig übertreffen.
Verhalten / Charakter (Wesen)
Fest, ausgeglichen, zuverlässig, gezügeltes Temperament, weder nervös, scheu noch aggressiv.
Kopf
Trocken,
markant,
weder
zu
leicht
noch
zu
schwer,
in
Stärke
und
Länge
der
Körperform
und
dem
Geschlecht
entsprechend.
Fang
Lang,
breit,
tief
und
kräftig
um
dem
Hund
das
richtige
Tragen
des
Wildes
zu
erleichtern.
Der
Nasenrücken
zeigt,
von
der
Seite
gesehen,
eine
leichte
Wölbung
in
allen
Obergängen
von
einer
edel
geformten
Ramsnase
bis
zu
einer
geringen
Erhebung
über
die
gerade
Linie,
beim
Rüden
stärker
ausgeprägt.
Die
ebenfalls
noch
zulässige
ganz
gerade
Nasenrückenlinie
ist
weniger
ansprechend,
ein
durchgebogener
(konkaver)
Nasenrücken
ist
ein
schwerer Fehler.
Lefzen
Anliegend,
nicht
zu
stark
überhängend,
gut
pigmentiert.
Fallen
von
der
Nase
bis
zum
Trennungspunkt
fast
senkrecht ab, gehen dann in einem flachen Bogen zum mäßig ausgeprägten Lefzenwinkel.
Kiefer/Gebiß
Zähne:
Kräftige
Kiefer
mit
einem
perfekten,
regelmäßigen
und
vollständigen
Scherengebiß,
wobei
die
obere
Schneidezahnreihe
ohne
Zwischenraum
über
die
untere
greifen
sollte
und
die
Zähne
in
etwa
senkrecht
im
Kiefer
stehen; mit 42 gesunden Zähnen gemäß der Zahnformel.
Augen
Von
mittlerer
Größe,
weder
hervortretend
noch
tiefliegend.
Die
ideale
Farbe
ist
dunkelbraun.
Die
Lider
gut
anliegend.
Behang
Mäßig
lang,
hoch
und
breit
angesetzt,
glatt
und
ohne
Drehung
dicht
am
Kopf
herabhängend,
unten
stumpf
abgerundet.
Weder
zu
fleischig
noch
zu
fein.
Er
soll
nach
vorn
gelegt,
ungefähr
mit
dem
Lefzenwinkel
abschneiden.
Besonders
wichtig
für
den
jagdlichen
Einsatz
ist
das
Laufvermögen
des
Deutsch-Kurzhaar.
Als
ein
Galopper
muss
er
im
Gegensatz
zu
Hunden
die
vorwiegend
traben
(wie
z.B.
der
Schäferhund)
in
der
Hinterhand
vergleichsweise
höher
und
steiler
gestellt
sein.
Die
optimale
Winkelung
der
Hinterhand
zwischen
Becken
und
Oberschenkel,
sowie
zwischen
Ober-
und
Unterschenkel
ist
für
die
Übertragung
der
Schubkraft
besonders
wichtig.
Der
Rassestandard
trägt
dem
Rechnung,
indem
von
hinten
betrachtet
eine
parallele
Stellung
der
Läufe
und
gute
Winkelungen
gefordert
werden.
Um
den
Schub
aus
der
Hinterhand
aufzunehmen
und
umsetzen
zu
können,
muss
der
DK
von
vorn
betrachtet
gerade
und
parallel,
von
der
Seite
betrachtet
gut
unter
dem
Körper
stehende
Läufe
besitzen. Auch hier wird auf die gute Winkelung zwischen Oberarm und Schulterblatt geachtet.
Der Bewegungsablauf wird im Rassestandard wie folgt beschrieben:
Gangwerk
Raumgreifend,
mit
viel
Schub
und
entsprechendem
Vortritt,
in
Vorder-
und
Hinterhand
gerade
und
parallel;
dabei
gut aufgerichtete Haltung. Passgang ist unerwünscht.
Das
äußere
Erscheinungsbild
des
Deutsch-Kurzhaar
ist
vielfältig.
Am
häufigsten
wird
jedoch
eine
gedeckte
Farbe
angetroffen,
die
für
den
jagdlichen
Einsatz
erwünscht
ist.
Im
Zuchtjahr
2000
wurden
Hunde
mit
folgender
Farbverteilung eingetragen:
Braune: 28,36%
Braunschimmel: 58,27
%
Schwarze: 0,94%
Schwarzschimmel: 12,00%
Weisse: 0,42%
Das Haarkleid selbst wird im Standard wie folgt beschrieben:
Haar
Kurz
und
dicht,
soll
sich
derb
und
hart
anfühlen.
Am
Kopf
und
am
Behang
soll
es
dünner
und
kürzer
sein,
an
der
Unterseite der Rute nicht auffallend länger. Es sollte den ganzen Körper bedecken.
Farbe
a) Braun, ohne Abzeichen.
b) Braun, mit geringen weißen oder gesprenkelten Abzeichen an Brust und Läufen.
c)
Dunkler
Braunschimmel
mit
braunem
Kopf,
braunen
Platten
oder
Tupfen.
Die
Grundfarbe
eines
derartig
gezeichneten
Hundes
ist
nicht
braun
mit
weiß
oder
weiß
mit
braun,
sondern
das
Haar
zeigt
ein
so
inniges
Gemisch
von
braun
und
weiß,
dass
hieraus
jenes
für
den
praktischen
Jagdgebrauch
so
wertvolle,
unauffällige
Äußere entsteht. An der Innenseite der Hinterläufe sowie an der Rutenspitze ist die Färbung häufig heller.
d)
Heller
Braunschimmel
mit
braunem
Kopf,
braunen
Platten,
Tupfen
oder
ohne
Platten.
Bei
dieser
Färbung
sind
braune Haare in geringem Maße vorhanden, es herrschen die weißen Haare vor.
e) Weiß, mit brauner Kopfzeichnung, braunen Platten oder Tupfen;
f) Schwarze Farbe in denselben Nuancen wie die braune bzw. Braunschimmelfarbe.
g) Gelber Brand ist zugelassen.
h) Blesse, Schnippe und gesprenkelte Lefzen sind zulässig.
Betrachtet
man
alle
Rassehunde,
so
ist
der
Deutsch-Kurzhaar
ein
mittelgroßer
Hund.
Unter
den
Jagdgebrauchshunden
zählt
er
zu
den
großen
Rassen.
Er
ist
dadurch
in
der
Lage,
auch
schwieriges
Gelände
zu
meistern
und
erlegtes
Wild
bis
zur
Größe
des
Fuchses
sicher
zu
apportieren.
Die
Größengrenzen
sind
im
Rassestandard festgelegt:
Größe Widerristhöhe
Rüden: 62 bis 66 cm
Hündinnen: 58 bis 63 cm
Weitgehend
erreichtes
Zuchtziel
bei
Deutsch-Kurzhaar
ist
der
Vollgebrauchshund,
der
nach
dem
Schuss
mindestens
genauso
leistungsfähig
ist,
wie
alle
anderen
Vollgebrauchshunderassen,
den
aber
vor
dem
Schuss
bei
der
Arbeit
im
Feld
sein
hervorragender
Suchenstil,
seine
ausdrucksvollen
Vorstehleistungen
und
seine
feinen
Manieren
am
Wild
auszeichnen.
Er
soll
mindestens
sichtlaut
jagen.
Seine
besonderen
Stärken
sind
eine
weitreichende
Nase,
ausdrucksvolles,
festes
Vorstehen,
Spurwillen,
Verlorenbringen,
die
Arbeit
auf
der
Schweißfährte,
Härte,
Ausdauer
und
Wasserpassion.
All
diese
Eigenschaften
sind
züchterisch
fest
verankert
und
garantieren
dem
Jäger
beim
Kauf
eines
Welpen
einen
jagdlich
hochveranlagten
Hund
zu
erwerben.
Das
Zuchtbuch
DK
beinhaltet
nicht
nur
die
Registrierung
der
im
jeweiligen
Jahr
gefallenen
Würfe,
sondern
auch
eine
Statistik
über
die
Leistungen,
die
von
den
Junghunden
anlässlich
jagdlicher
Anlagenprüfungen
erreicht
wurden.
Diese
Daten
erlauben
den
Züchtern
Rückschlüsse
auf
den
Erfolg
der
Verpaarung
und
den
Zuchtwert
der
Elterntiere.
Die
Feststellung
der
jagdlichen
Anlagen
der
Junghunde
ist
für
die
Zuchtauslese
unverzichtbar
und
erfolgt
bei
unseren
Zuchtprüfungen
Derby
und
Solms.
Beim
Derby
werden
die
wichtigsten
Fächer
der
Feldarbeit
(Nase,
Suche,
Vorstehen)
aber
auch
der
Gehorsam
und
die
Führigkeit
geprüft.
Der
DK
soll
ein
führiger
Hund
sein,
der
gern
mit
seinem
Führer
zusammenarbeitet.
Beim
Solms
werden
über
die
genannten
Anlagenfächer
hinaus
auch
Abrichtefächer,
wie
das
Apportieren,
und
die
Wasserarbeit
geprüft.
Nur
Hunde,
die
das
Solms
bestanden
haben,
keine
zuchtausschließenden
Mängel
(körperlich
und
Wesen)
aufweisen
und
HD-frei
sind,
dürfen
zur
Zucht
eingesetzt
werden.
Das
regelt
die
Zuchtordnung
des
DK-Verbandes.
Alle
in
Deutschland
gezüchteten
Deutsch-
Kurzhaar
kommen
aus
jagdlicher
Leistungszucht,
d.h.
die
Elterntiere
und
alle
weiteren
Vorfahren
haben
ihre
jagdlichen
Leistungen
auf
Prüfungen
nachgewiesen.
Ein
weiteres
Qualitätsmerkmal
des
Zuchthundes
ist
das
Bestehen
der
Verbandsgebrauchsprüfung
(VGP)
des
Jagdgebrauchshundverbandes,
dem
der
DK-Verband
und
auch
die
DK-Klubs
angehören.
Diese
Meisterprüfung
für
unsere
Hunde
beinhaltet
die
gesamte
Palette
der
Arbeit
im
Feld,
Wald
und
Wasser
und
dokumentiert
die
Vielseitigkeit
des
Deutsch-Kurzhaar.
Aber
auch
spezielle
Prüfungen
des
DK-Verbandes
wie
die
Internationale
Kurzhaar-Prüfung
(IKP)
und
die
Dr.
Kleemann
Zuchtauslese-
Prüfung
geben
wichtige
Informationen
über
den
Leistungsstand
unserer
Hunde
im
internationalen
Vergleich.
Besonders
erfolgreiche
Verpaarungen
können
so
herausgestellt
und
für
die
Weiterentwicklung
der
Zucht
genutzt
werden.
Der
DK
ist
aufgrund
seines
Körperbaus
und
seiner
Behaarung
ein
pflegeleichter
Hund
mit
robuster
Gesundheit.
Das
Wesen
des
DK
ist
aufgeschlossen,
freundlich,
insbesondere
zu
Kindern,
und
kontaktfreudig.
Bei
ordnungsgemäßer
Haltung
wird
ein
durchschnittliches
Lebensalter
von
12-13
Jahren
erreicht.
Unter
geeigneten
Bedingungen
ist
die
Haltung
im
Freien
möglich,
der
Familienanschluss
ist
jedoch
unerlässlich,
da
der
DK
aufgrund
seines
Wesens
immer
den
Anschluss
an
die
Menschen
seines
Umfeldes
sucht.
Aufgrund
seiner
Passion
und des damit verbundenen Temperamentes und der Bewegungsfreude gehört er in die Hand des Jägers.
Dr. Dagmar Heydeck
erschienen in "Der Hund" 01/2002